Kazar-Wörterbuch
Das 2013 ins Leben gerufene Programm zur Talentsuche zielt in erster Linie darauf ab, die Chancen für junge Choreografen zu verbessern und sie zu fördern. Der offene Wettbewerb der IKF gibt jungen Choreographen die Möglichkeit, etwas zu schaffen. Die Gewinner werden eine Woche lang mit KET-Tänzern arbeiten, gefolgt von einer öffentlichen Aufführung und Vorführung in einem Theater am Ende der Woche. Dieses Mal werden die KET-Tänzer die Arbeit von Anikó Kiss präsentieren.
Ausgangspunkt des Vortrags ist Milorad Pavićs Roman Kazars Wörterbuch, in dem die Geschichte des Volkes der Chasaren aus drei verschiedenen Perspektiven anhand christlicher, islamischer und hebräischer Quellen untersucht wird. Die Figuren in der Geschichte sind auch Schlüsselfiguren in der Diskussion über die Chasarenfrage, die eigentlich nur als Requisit dient, um festzustellen, wie unterschiedlich die drei Religionen dieselben vergangenen Ereignisse interpretieren und erklären. Wer hat Recht, was ist die Wahrheit?
Die Aufführung ermutigt das Publikum ebenso wie der Roman, seine eigene Lesart zu finden, seine eigene Version zu wählen, seine Phantasie zu benutzen und vor allem frei zu assoziieren.
Das individuelle Denken und Bewegen der Tänzer spielt auch in den Szenen/Ereignissen eine wichtige Rolle, die aus dem Roman entnommen und montageartig zusammengesetzt sind.
Unterstützt durch das Imre-Zoltán-Programm des Nationalen Kulturfonds.