Die Treppe ist die Bühne des Lebens. Sie bietet unerwartete und lang ersehnte Wendungen. Der sich bewegende Mensch ist unsicher, die Treppe ist sicher. Auch die Gedanken und Wünsche des Menschen sind Treppen. Die Flügel sind längst verschwunden. Manchmal gehen sie hinauf auf den Dachboden, manchmal hinunter in den Keller.
Viele dieser unausgerichteten Sehnsüchte verlassen das Haus, nur um sich draußen plötzlich in ihr Gegenteil zu verwandeln und zu einem unerwünschten Begleiter zu werden. Wer niemanden will, der will niemanden. Fehlt es an Mut? Mangelnde Fähigkeit? Jeder scheint zu sein, was er nicht ist. Manche Menschen kämpfen dagegen an und fallen hinein. Manche nicht, und andere fallen darauf herein. Die Treppe, so scheint es, ist ein Weg hinein, nicht ein Weg hinaus.
Der Text des Monologs stammt von dem Dichter Zoltán Halasi, mit dem Anna Réti bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit der Performance "House of Cards" zusammengearbeitet hat.
Nach ihrem Studium in Rotterdam arbeitete Anna Réti in den Niederlanden mit Itzik Galili, Conny Janssen und Jens Van Daele. Zurück in Ungarn wirkte sie als freie Mitarbeiterin in Aufführungen von Réka Szabó, László Hudi, Viktor Bodó, Klári Pataky, Eszter Gál und Gábor Goda u. a. mit. 2012-13 nahm sie an Projekten mit József Nagy, Karine Ponties und Paulo Riberio teil.
Seit 2005 kreiert sie ihre eigenen Choreografien, für die sie mehrere nationale und internationale Preise und Anerkennungen erhalten hat. Zu ihren freien Arbeiten gehören Soul without a Sweater, House of Cards, Night Shift, Fregoli Syndrome, Back-to-Back Encounters with A, Snapshot Commentaries, Ego Trip, Eyes on the Spot.
Seine 2015 in Koproduktion mit dem portugiesischen Künstler Ricardo Machado entstandene Performance Point of You wurde vom internationalen Netzwerk Aerowaves zu einem der 20 spannendsten Werke des Jahres gewählt.
Dritte Präsentation der K-Arcok-Reihe
